"A Hindoo Family on a Pilgrimage to the Holy Lake of Poshkur"
Die Tafel setzt sich aus drei verschiedenen Szenen zusammen, die in räumlicher Staffelung erscheinen: im Vordergrund eine Hindu-Familie auf Pilgerfahrt nach Poshkur, dahinter ein Zigeunerlager, in weiter Ferne sind auf der Bergeshöhe die Umrisse der Feste Tara Gurh in Ajmere zu sehen.

"Poshkur"
Die Pilgerstadt Poshkur oder Pushkar (im heutigen Bundesstaat Rajasthan gelegen), die sich mit einer Vielzahl von Schreinen um einen heiligen See herum gruppiert. Die Hindus glauben, dass ein rituelles Bad darin, besonders zu den Phasen des Vollmonds von Sünden reinigt.

"Bazaar, or Market Scene"
Auch dieses Bild fügt sich aus mehreren szenischen Beobachtungen - hier auf dem Markt von Pushkar - zusammen: Im Zentrum ist, auf einen Stock gestützt, ein Almosen sammelnder Fakir zu sehen. Rechts daneben eine Frau mit Kind im Arm, die auf ihrem Kopf einen Krug Wasser balanciert. Links im Bild ist eine Szene zu sehen, deren Ansicht den Autor besonders amüsiert hat: ein am Boden sitzende Getreidehändler und ein ebenfalls sitzender Reisenden aus Delhi befinden sich im Zustand angeregter Unterhaltung. Sie wird jäh durch das Gekeife einer alten Markthändlerin unterbrochen, die sich vor den Beiden aufgebaut hat.

"Scene on the Lake of Poshkur"
Die separierten Zugänge zu dem heiligen Seewerden von kleinen Tempeln flankiert, in denen von Brahmanen eine Art Zutrittsgebühr verlangt wird. Von den drei Frauen, die zu sehen sind, befindet sich eine in einer Morgenandacht, während die beiden anderen den See als Trink - und Waschwasserreservoir nutzen.

"Dawk Travelling"
Dawk oder Dak war die Bezeichnung für das frühe anglo-indische Transportsystem, bei dem Postgüter und Reisendevon Gruppen von Kulis in nächtlichen Staffelläufen von Station zu Station befördert wurden.

"Snake Charmers"
Ein arbeitsteiliges Duo von Schlangenbeschwörern aus Flötist und Aufpasser ist umrahmt von einer Gruppe von Zuschauern zu sehen, anhand derer das indische Servanten- und Kastensystem vorgestellt wird. Der äußere Rand wird gebildet aus einem hinduistischen Leibdiener (rechts), der für den Bereich der Garderobe zuständig ist, sowie einem mohammedanischen Mundschenken (links). Neben letzterem hat sich ein uniformierter Khulassee aufgepflanzt, der für die Besorgungen des Hauses zuständig ist, des weiteren der Stallknecht mit Pferd, und neben diesem ein Diener zweiter Ordnung.

"A Moonshee"
Ein Moonshee, ein mohammedanischer Sprachlehrer, der die persischen Anteile des Hindustani unterrichtet, hilft hier gerade einem englischen Sprachstudenten bei den Examensvorbereitungen. Im Hintergrund bewegt ein Kuli, ein Servant der untersten Kategorie, einen großen Textilfächer. Die Fensterläden sind geschlossen, um die Mittagshitze fernzuhalten.

"Two Women Grinding at a Mill"
Rechts im Bild sind gerade im Schatteneiner Hütte zwei Frauen dabei, mit einer Steinmühle den Tagesbedarf an Hülsenfrüchten zu mahlen. Daneben ist zu sehen, wie durch das Schütteln in einem schaufelartigen Korbbehälter die Spreu vom Korn getrennt wird, das kürzlich von dem Ochsen zertreten wurde, der sich nun wiederum nach getaner Arbeit im unteren Bildrand unter dem Schatten eines Baumes ausruht. Eine weitere Form der Separation findet links im Bildhintergrund statt, wo Raubvögel und Aasgeier das Fleisch eines Tierkadavers von den Knochen lösen.

"Women Drawing Water from a Well at Even"
Links ein vagabundierender Vertreter einer unteren Kaste, der sein Bett auf dem Kopf balanciert. Ihm begegnet in der Bildmitte ein mohammedanischer Wasserträger, der das Wasser in einem Lederschlauch um die Schulter trägt. Die Frauen, die sich beim abendlichen Wasserholen am dorfnahen Brunnen treffen repräsentieren die hinduistische Variante des Wasserapportierens, für das der Transport in irdenen Gefäßen bevorzugt wird.

"Confluence of the Ganges and Jumna at Allahabad"
Die Stelle, an der sich Jumna / Yamuna und Ganges begegnen wird von den Hindus als extrem heilige Lokalität geachtet. Die Anzahl der Badenden auf der Tafel zeugt davon.

"A Camel Battery"
In der Armee der Ostindien-Gesellschaft wurden Kamele trotz ihrer latenten Renitenz nicht nur als Last- und Reittiere, sondern auch zum Ziehen von Kanonen eingesetzt. Rechts ist zu sehen, wie die nativen mohammedanischen Soldaten, die Sepoys, die alle gleiche Körpermasse haben mussten, nach dem Vorbild der britischen Rekrutenausbildung gedrillt werden. (Die landesweite Meuterei der Sepoys 1857, die nach kurzer Zeit mit Unterstützung hinduistischer Truppenverbände von den Briten niederschlagen werden konnte, bedeutete das Ende der Herrschaft der H.E.I.C. über das Land. Ihre Besitztümer gingen danach an die Krone über, und das Land wurde formell zur britischen Kolonie.)

"Scene near a Hospital"
Im Umkreis eines Militärlazaretts sind zu sehen von links nach rechts: ein indischer Offizier, der gerade seinem britischen Vorgesetzten rapportiert; ein nativerAssistenzarzt, der eine Akte in Händen hält, sowie eine Gruppe von Bediensteten, die sich gerade durch rituelle Waschungen auf die Einnahme des Frühstücks vorbereiten. Dieses wird auf einer kleinen irdenen Kochstelle, Chulda genannt, bereitet (http://www.geda.org.in/systems/sd_impchl_typchulha.htm).

"View from the Fort at Bhurtopore"
In den Abend- und Morgenstunden ist das Dach der meistgenutzte Teil indischer Häuser. Von der Feste Bhurtopore (Bharatpur), die 1826 gegen den erbitterten Widerstand der Einheimischen von den Briten eingenommen worden war und die 1845 während des ersten Sikh-Kriegs eine umkämpfte Stellung war, beobachtet der Autor die gegenüberliegenden Häuser. Auf dem Dach des Nachbarhauses macht er einen Bewohner aus, der gerade mit Kreide eine Schiefertafel beschreibt. Vor ihm steht ein eiserner Öllampenständer. Die Verbrennungsreste dieser Lampen wurden gerne werden als Augenschminke genutzt.

"A Cantonment"
Der Autor bedauert, dass er hier in Nusseerabad ein eher untypisches Beispiel für ein militärisches Ausbildungslager der H.E.I.C. skizziert hat. Normalerweise würden die Häuser solcher Anlagen weniger gleichförmig erscheinen. Zu beachten sei auch, dass die Räume indischer Bungalows in der Regel großzügiger geschnitten seien als die britischen.

"Madras"
Der Blick auf Madras vom Meer aus sei ein recht einförmiger, schreibt der Autor. Keine Wellenbewegung setze sich in Gang um den flachen Küstenstreifen zu durchbrechen. Links vom Schiff sind einige Katamarane mit Fischern zu sehen.

"A Group Of Characters"
Links ein Thanadar, ein der britischen Verwaltung unterstellter Beamter, daneben ein Pundit (oder Pandit), der nicht nur – als Pendant zum Moonshee – Sprachlehrer für die hinduistischen Bestandteile des Hindustani war, sondern auch beträchtliches Ansehen als spiritueller Lehrer genoss; daneben ein armer Kerl, dem als Militärspion nach moslemischem Recht Arm und Bein amputiert wurden und der nun sein Leben als Bettler fristen muss; des weiteren ein hinduistischer Kleiderhändler, und zuletzt, rechts außen, ein reicher parsischer Händler, ein Anhänger des zoroastrischen Feuerkults, der wie alle seine Glaubensbrüder völlig separiert von den hinduistischen und mohammedanischen Nachbarn lebte.

"A Group Of Native Soldiers"
Neben dem Regimentstrommler sind in einer Linie aufgereiht die verschiedenen Rangordnungen zu sehen, die der native Soldat, der Sepoy, in der anglo-indischen Kolonialarmee einnehmen konnte.

"Five Portraits"
Links ein Verbrecher, der dem Glauben an Kali, der Gottheit der Zerstörung, anhängt. Unter der Vorspiegelung von Sanftheit und Vertrauenswürdigkeit, so heißt es, führe er Reisende in die Irre und ermorde sie hinterhältig. Neben diesem ein indisches Paar von adeliger Herkunft; daneben Ranjit Singh, ein legendärer Herrscher der Sikhs aus dem Punjab. Rechts außen der Herrscher von Delhi. Der Autor betont, dass er für die Glaubwürdigkeit einiger Porträts nicht einstehen könne, da die Entwürfe nicht von seiner eigenen Hand kämen.

"Five Portraits"
Links ein Rajah, ein indischer Prinz; neben ihm zwei indische Feudalherren; daneben ein hinduistischer Miniaturmaler, und rechts außen Akbar Khan: „A name too well known to require mention here“, heißt es dazu lapidar (der legendäre afghanische Widerstandskämpfer, Sohn des von den Briten entmachteten Dost Mohammed Khan, bescherte dem britischen Empire und den Truppen des H.E.I.C. in den zermürbenden Guerillakämpfen des ersten Afghanischen Kriegs eine empfindliche Niederlage und raubte ihm damit im asiatischen Raum den Nimbus der Unbesiegbarkeit).

"Lord Hardinge’s Residence at Simlah"
In Simlah im Himalya-Gebirge lag eines der bevorzugten Sanatorien der anglo-indischen Kolonialarmee. Der Weg dorthin war nach Angaben des Autors nicht ungefährlich.

"Insects, etc."
Eine bildnerische Aufzählung tierischer Plagegeister aus den verschiedenen Klimazonen Indiens: 1) Heuschrecke; 2) Skorpion; 3) blaue Heuschrecke; 4/5) Tausendfüßler; 6) Schlange; 7) Falter der indischen Seidenraupe; 8)Portugiesische Galeere (eine giftige Quallenart). 

"James Town, St. Helena"
Jamestown auf St. Helena war auf dem Seeweg nach Indien eine wichtige Frischwassertankstelle der H.E.I.C.